Erklärung der BVI vom 22. Februar 2022 zur Benennung des Uta-Ranke-Heinemann-Platz

URH Platz

Erklärung zum Uta-Ranke-Heinemann-Platz

Information zur Sitzung der Bezirksvertretung I am 22. Februar 2022, 16:00 Uhr

Die zuständige Bezirksvertretung I hat in ihrer Sitzung am 22. Februar beschlossen, den Platz an der Franziusstraße zwischen Henricistraße und Messelstraße im Stadtteil Huttrop mit Wirkung ab dem 25. März 2022 (dem ersten Todestag der Geehrten) zu deren Gedenken als „Uta-Ranke-Heinemann-Platz“ zu benennen.

In dieser Sitzung hat Stefan Pfeifer, 2. stellv. Bezirksbürgermeister, die folgende von den BV-Fraktionen von CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, SPD, FDP/EBB und Linke/Die Partei mitgetragene Erklärung vortragen, die mit Herrn Andreas Ranke-Heinemann abgestimmt ist:

„Uta Ranke-Heinemann, geboren am 2. Oktober 1927 und gestorben am 25. März 2021, gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der Stadt Essen. Sie wuchs als Tochter des späteren Essener Oberbürgermeisters und Bundespräsidenten Gustav Heinemann im Moltkeviertel (Stadtbezirk I) auf und wohnte dort bis zu ihrem Tod.

Sie habilitierte sich 1969 als weltweit erste Frau in katholischer Theologie und wurde bereits ein Jahr später zur Professorin berufen. 1980 erfolgte der Ruf von Frau Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann an die Universität Duisburg und 1985 an die Universität Essen, wo sie Neues Testament und Alte Kirchengeschichte lehrte. Nach Konflikten mit ihrer Kirche wurde der Essener Theologin 1987 die kirchliche Lehrbefugnis entzogen. Sie wechselte im Alter von 60 Jahren auf einen kirchenunabhängigen Lehrstuhl an der Universität Essen und lehrte bis zur ihrer Emeritierung 1990 Religionsgeschichte.

Neben ihrer Lehrtätigkeit engagierte sich Uta Ranke-Heinemann auch in der Entwicklungspolitik, der humanitären Hilfe und als Pazifistin in der Friedensbewegung. 1999 kandidierte sie als Bundespräsidentin.

Vielen Menschen ist Uta Ranke-Heinemann auch als Autorin erfolgreicher und in viele Sprachen übersetzter Bücher und als leidenschaftliche, scharfzüngige Verfechterin ihrer Überzeugungen in Erinnerung. Mit ihrer klugen und streitbaren Art war sie ein Vorbild für zahlreiche Frauen und Männer jeden Alters.

Uta Ranke-Heinemann begegnete den Menschen offen und zugewandt. Solange ihre Kräfte reichten engagierte sie sich persönlich in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld.

Der Platz zwischen Franziusstraße, Henricistraße und Messelstraße ganz in der Nähe ihres langjährigen Wohnhauses ist für das Gedenken an diese Essener Persönlichkeit besonders gut geeignet.“